Warum Yoga Nidra in deine tägliche Routine gehört

Das bringt der Yoga-Schlaf.
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Eine Frau übt Yoga Nidra ©Sergey Mironov

Yoga Nidra ist dir noch kein Begriff? Wir verraten dir, was hinter dem Schlaf der Yogis steckt und warum Tiefenentspannung mehr als nur Rumliegen ist.

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Was ist Yoga Nidra?

Yoga Nidra ist eine yogische Form der Tiefenentspannung, die auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene zu Entspannung führt. Laut traditioneller Überlieferungen sollen 30-Minuten Yoga Nidra-Praxis genauso entspannend sein, wie zwei Stunden Tiefschlaf und noch dazu negative Denkmuster auflösen. Yoga Nidra Übung kannst du dir als eine geführte Meditation im Liegen vorstellen.

Der “yogische Schlaf” basiert auf dem Wissen alter tantrischer Schriften und wurde in der Form, in der wir Yoga Nidra Übungen am häufigsten lernen und anwenden, von dem Yogi Swami Satyananda Saraswati in Indien entwickelt. Heute gewinnt die Yoga-Übung als effektive Form des Stressmanagements auch in der westlichen Leistungsgesellschaft zunehmend an Beliebtheit.

Das Wort Nidra stammt aus dem Sanskrit und bedeutet “Schlaf” oder “Schläfrigkeit”. Grundsätzlich gilt in diesen Geisteszustand in der Yoga-Philosophie als eines der Hindernisse, auf dem Weg zur Erleuchtung. Bei der Yoga Nidra-Praxis hingegen, versetzt du dich einen schlaf-ähnlichen Zustand, in dem die Alphawellen im Gehirn dominieren und du nicht passiv-weggetreten, sondern trotz Entspannung mental bewusst da bist. Yoga Nidra ist – vereinfacht gesagt – demnach eine Form des bewussten Schlafes, ein Schlaf ohne Verspannungen.

Über die bewusste Fokussierung des Körpers, widersprüchlicher Gefühle und eines eigenen Vorsatzes, sollen Körper und Geist vereint werden und das Bewusstsein zur Ruhe kommen. Nach der Yoga Nidra Übung kommst du im Idealfall entspannter und mit mehr Klarheit und weniger Gedankenchaos zurück in den Alltag.

Das Ziel von Yoga Nidra ist körperliche, geistige und emotionale Spannungen aufzulösen, das dauernde Gedankenkarussell zu durchbrechen und so nachhaltig Stress zu reduzieren. In der Yoga-Philosophie steht Yoga Nidra für den Rückzug der Sinne (Pratyahara).

Auch lesenswert: Es fällt dir schwer im Alltag zur Ruhe zu kommen? In unserem Artikel 9 geniale Tipps, wie du sofort entspannst, findest du die besten Tricks, um abzuschalten.

Welche Wirkung hat Yoga Nidra?

Yoga Nidra Übungen aktivieren das parasympathische Nervensystem und kreieren somit einen Ausgleich zum üblichen Alltagsstress, indem das sympathische Nervensystem das Sagen hat. In Anlehnung an die Bedeutung des Wortes Nidra, befindest du dich in einem Schlaf-ähnlichen Zustand, in dem die körperliche und geistige Frequenz so weit heruntergefahren wird, dass dein Gehirn Alphawellen produziert.[1]

Die Frequenz der Gehirnwellen gegen Auskunft, über deine mentale Aktivität. Vereinfacht lassen sich die Frequenzbereiche deines Gehirns wie folgt einteilen: Beta-Wellen stehen für einen Zustand von Aktivität und Fokus, Alphawellen für Entspannung, Thetawellen für Schlaf und Deltawellen für Tiefschlaf.

Alphawellen ist langsame Gehirnwellen, die in einem sehr entspannten Wachzustand vorliegen. Auch in dem Moment zwischen Schlaf- und Wachzustand, kurz vor dem Einschlafen dominieren laut Messungen von Schlafforschern Alphawellen.

Während des Yoga Nidra bewegt sich dein Gehirn zwischen Alphawellen und den noch langsameren Thetawellen, die während des leichten Schlafes dominieren. Psychologen nennen diesen Zustand die hypnagogische Grenzlinie.

Unter anderem über diese Veränderung der Gehirnfrequenz löst Yoga Nidra den Stress da auf, wo er anfängt: Im Gehirn. Während evolutionsbiologisch gesehen Stress bei akuter Gefahr (Säbelzahntiger) besteht und durch eine entsprechende Reaktion (Weglaufen oder Kämpfen) unmittelbar abgebaut wird, ist Stress heute eher ein psychologisches Phänomen:

Arbeit, soziale Verpflichtungen, die Idee nicht genug zu leisten, das Workout noch einschieben zu müssen und weitere alltägliche Themen und To-dos sind Stressoren, deren psychologische Ursachen du in der Yoga Nidra Praxis angehen kannst.

Mehr dazu: Du willst mehr darüber erfahren, welche Faktoren Stress auslösen können? Lies dazu unseren Artikel Wie du Stressoren erkennst und meisterst.

Effekte von Yoga Nidra auf einen Blick

Wie Yoga Nidra genau wirkt, ist individuell und hängt auch mit deiner (Vor-) Erfahrung und deiner Herangehensweise zusammen. Mögliche Wirkungen Yoga Nidra sind bei regelmäßigem Üben:

  • Mehr Gelassenheit und mehr Resilienz
  • geringere Reizbarkeit
  • bessere Schlafqualität
  • bessere Konzentrationsfähigkeit
  • gesundheitliche Vorteile, die mit reduziertem Stressempfinden und geringerer Ausschüttung von Stresshormonen einhergehen.

Für wen ist Yoga Nidra geeignet?

Yoga Nidra eignet sich für jeden, der etwas mehr Entspannung brauchen kann oder seine Verbindung zu sich selbst stärken möchte. Regelmäßige ausgeführt, ist Yoga Nidra eine sinnvolle Methode, um resilienter zu werden und dich auch in stressigen Situationen innerlich zu entspannen

Da die Übungen im Liegen stattfinden, benötigst du keine körperlichen Voraussetzungen mitzubringen. Dennoch gibt es auch hier Einschränkungen: Bei Depressionen, Traumata oder anderen gesundheitlichen Bedenken, sprich vor Yoga Nidra Übungen mit deinem Arzt oder Therapeuten und deine/r Yogalehrer /in.

Wie oft ist Yoga Nidra zu empfehlen?

Je regelmäßiger du übst, desto effektiver ist die Yoga Nidra Praxis – im Idealfall schaffst du es jeden zweiten oder sogar jeden Tag, dir 30 Minuten für den yogischen Schlaf zu nehmen. Dabei muss es nicht immer Abend sein. Auch morgens, in der Mittagspause oder wann immer es gut in deinen Tagesablauf passt, ist ideal.

Fazit

  • Yoga Nidra ist eine traditionelle Form der Tiefenentspannung aus Indien, die sich als beliebte Stressmanagementmethode im Westen etabliert hat.
  • Während Yoga Nidra Übungen herrschen die Alpha-Wellen im Gehirn vor. Du befindest dich zwischen Schlaf und Wachsein in einem entspannten Zustand völliger Klarheit.
  • Yoga Nidra lernst du am besten unter der Anleitung eines erfahrenen Lehrers.

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