Diät-Trend im Check: das steckt hinter der Sirtfood-Diät

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sirtfood diaet ©fcafotodigital

Eine optimale Fettverbrennung, ein schneller und gesunder Gewichtsverlust und viel Energie  – all das verspricht die Sirtfood-Diät von Aiden Goggins und Glen Matten. Bis zu drei Kilogramm sollen in der ersten Woche der trendigen Diät möglich sein. Doch was ist dran an der Ernährung, die eine kalorienreduzierte Diät mit einer gezielten Aufnahme von sogeannten Sirtfoods kombiniert? Wie funktioniert die Sirtuin-Diät und kann man mit ihr erfolgreich abnehmen? Wir haben uns das Prinzip der 3-Phasen-Diät angeschaut – und kritisch hinterfragt.

Was ist die Sirtfood Diät?

Bevor wir uns die Regeln der trendigen Sirtfood-Diät anschauen, werfen wir einen kurzen Blick auf die für die Ernährungsweise relevanten Sirtuine. Die Sir2-like Proteine kommen in allen Lebewesen sowie in Viren vor. Sie umfassen eine Gruppe multifunktionaler Enzyme, die als Schlüsselregulatoren an einer Vielzahl von physiologischen Prozessen beteiligt sind. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Reduktion von oxidativem Stress, der Schutz des Herzens vor freien Radikalen und die Regulation der Synthese von Insulin. Im menschlichen Organismus gibt es sieben Arten dieser Enzyme.

Der Fokus der Sirtfood-Diät liegt auf den im Körper aktiven Sirtuinen. Denn sie sind auch an der Fettverbrennung beteiligt. Gleichzeitig sollen die Enzyme den Muskelerhalt unterstützen – auch im Falle eines Kaloriendefizits.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Funktion der Sirtuine auszuschöpfen. Zum einen ist bekannt, dass die körpereigenen Enzyme bei längeren Fastenperioden bzw. verringerter Kalorienzufuhr aktiviert werden. Zum anderen kann man Sirtuine mit ausgewählten Lebensmitteln aufnehmen. Daneben vermutet man, dass auch sekundäre Pflanzenstoffe die Aktivierung von Sirtuinen anregen (3).

Übrigens: Lange bevor Sirtuine als stoffwechselanregende Enzyme propagiert wurden, hat man sie bereits auf ihre lebensverlängernde Funktion untersucht. Es gibt Hinweise, dass Sirtuin als Anti-Aging-Enzym den Alterungs- und Regenerationsprozess von Zellen und somit den Gesundheitszustand positiv beeinflusst. Um von einem repräsentativen Effekt zu sprechen, bedarf es jedoch weitere Studien (2).

Fastenperioden aktivieren Sirtuine. Intermittent Fasting ist eine Ernährungsweise, bei der klassisch 16 Stunden am Tag gefastet und in einem Zeitfenster von 8 Stunden Nahrung aufgenommen wird. Wer nach dem Prinzip des intermittierenden Fastens lebt, erhöht die Aktivität der Enzyme. Hier findest du einen umfangreichen Beitrag zum intermittierenden Fasten.

Wie funktioniert die Sirtfood Diät?

Here’s the deal: Die von Goggins und Matten entwickelte Sirtfood Diet wird in drei Phasen absolviert.

  1. In den ersten drei Tagen (Phase 1) beträgt die tägliche Kalorienzufuhr 1000 Kalorien. Die Mahlzeiten beschränken sich auf eine sirtuinreiche feste Hauptmahlzeit und drei grüne Säfte oder Smoothies.
  2. Die zweite Phase schreibt eine Kalorienzufuhr von 1500 Kalorien pro Tag vor. Vier Tage lang gibt es täglich zwei sirtunreiche Hauptmahlzeiten und zwei grüne Säfte oder Smoothies.
  3. Die zeitlich unbegrenzte dritte Phase beginnt am achten Tag und kann bis zum Erreichen des Wunschgewichtes durchgeführt werden. Während einige in dieser Phase weiterhin ein Kaloriendefizit verfolgen, schränken andere ihre Kalorien nicht ein. Entscheidend ist die Integration der Sirtfoods.

Was uns wichtig ist: Nur wer ausreichend Nahrung aufnimmt, versorgt seine Zellen mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Möchtest du gesund abnehmen, empfehlen wir dir über einen längeren Zeitraum ein moderates Kaloriendefizit – zwischen 300 und 500 Kalorien täglich. Mit unserem Kalorienrechner kannst du deinen individuellen Kalorienbedarf ganz einfach ausrechnen.

Abnehmen mit Sirtuinen – Geht das?

Die Autoren des Buches The Sirtfood Diet versprechen in der ersten Woche einen rapiden Gewichtsverlust. Bei einer Kalorienaufnahme von gerade einmal 1000 Kalorien in den ersten drei Tagen und einer Aufnahme von 1500 Kalorien in den darauffolgenden vier Tagen ist ein Zahlen-Drop auf der Waage nicht überraschend.

Du kannst davon ausgehen, dass ein Großteil der ersten Kilos Wasser ist. Wenn der Körper nicht mit ausreichend Energie durch Nahrung versorgt wird, leert er unter anderem seine Glykogenspeicher. Jedes Gramm Glykogen wird mit mindestens 3 g Wasser gespeichert. Wird Glykogen für die Energiegewinnung mobilisiert, geht damit der Verlust von Wassergewicht einher. Werden die Glykogenspeicher mit einer energiereichen Mahlzeit wieder aufgefüllt, wird entsprechend Wasser eingelagert. Die Zahl auf der Waage steigt.

Du willst auf gesundem Wege abnehmen? Dann solltest du deinen Meal Plan mit bunten Mahlzeiten füllen, die dich energiegeladen den Tag bestreiten lassen. Intensive Workouts bringen dich noch schneller an dein Ziel. Bestücke deinen Trainingsplan mit sportlichen Einheiten, die dich zum Schwitzen bringen. Ganzkörper-HIIT oder Bauchmuskel-Training? Bei uns findest du abwechslungsreiche Workouts – für jedes Fitnesslevel.

Lebensmittel mit Sirtuin

Sirtfoods – das sind Lebensmittel, die einen hohen Sirtuinanteil haben und das Abnehmen ganz leicht machen sollen. Dunkle Gemüsesorten, Zartbitterschokolade, Kaffee – die Tabelle gibt dir einen Überblick über pflanzliche Lebensmittel, die in die Kategorie der Sirtfoods fallen.

ObstDatteln, Heidelbeeren, Erdbeeren
Gemüsegrünes Blattgemüse, rote Zwiebeln, Grünkohl, Brokkoli, Rucola, Sellerie
KräuterPetersilie, Liebstöckel
GewürzeChili, Kurkuma, Zimt, Kapern
NüsseWalnüsse, Cashewkerne
SonstigesBuchweizen, Olivenöl, Soja, grüner Tee, Kaffee, Kakao, Zartbitterschokolade, Rotwein

Und sonst? Neben den aufgelisteten Lebensmitteln stehen vor allem kohlenhydratarme Rezepte auf dem Diätplan. Angesagte Low-Carb-Lebensmittel sind beispielsweise helles Fleisch (Hähnchen, Pute) und Hühnereier. Inspiration gefällig? In unserem Archiv findest du einfache Low-Carb-Rezepte.

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Vor- und Nachteile der Sirtfood Diät

Der Einstieg in die Sirtuin-Diät scheint nach einem kurzen Durchblättern des Buches vergleichsweise einfach zu sein. Die tägliche Kalorienzufuhr ist vorgegeben, die Liste der Sirtfoods ist schnell recherchiert.

In der Anfangsphase kann es von Vorteil sein, die Kalorienzufuhr zu tracken. Mit Hilfe einer App gehst du auf Nummer sicher, dass du wirklich die vorgeschriebene Menge an Energie zu dir nimmst. Streng genommen musst du hierfür deine Mahlzeiten abwiegen, was im Alltag als lästige Aufgabe empfunden werden kann.

In der dritten Phase der Diät bist du im Vergleich zu anderen Ernährungsweisen deutlich flexibler. Das ist ein klarer Vorteil. Solange du deine Teller mit ausreichend Sirtfoods füllst, kannst Verabredungen zum gemeinsamen Essen entspannt wahrnehmen.

Beim Abnehmen mit der Sirtfood-Diät kann es, wie bei anderen Diäten, zu einem unerwünschten Jojo-Effekt kommen. Wer mit dem Ende der Diät nicht direkt wieder zunehmen möchte, sollte seine Ernährung nachhaltig umstellen.

Über die Vor- und Nachteile der Sirtfood Diät lässt sich diskutieren. Was der eine als lockeres Experiment sieht, ist für den nächsten eine echte Herausforderung. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden Beweise, die einen schnellen, gesunden und anhaltenden Gewichtsverlust bestätigen. 

Unsere Meinung: Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse. Und jeder sollte selbst herausfinden, mit welcher Ernährungsweise sein Körper am besten funktioniert. Dich hat die Sirtfood Diät neugierig gemacht? Dann probier sie einfach aus!

Sirtfood Diät: Das Fazit

Die Sirtfood Diät – eine 3-Phasen-Diät, die mit einem hohen Kaloriendefizit und der Funktion von Sirtuinen einen schnellen Gewichtsverlust erzielen soll. Hier findest du die wichtigsten Punkte der Trend-Diät.

  • Die Sirtfood-Diät kombiniert eine verringerte Kalorienzufuhr mit sogenannten Sirtfoods – beides soll die Produktion der Enzymgruppe der Sirtuine anregen.
  • Sirtuine sind multifunktionale Enzyme, die unter anderem die Fettverbrennung anregen sollen.
  • Die Ernährung setzt auf sogenannte Sirtfoods, die hohe Mengen Sirtuine enthalten. Lebensmittel, die reich an Sirtuinen sind, sind beispielsweise Beeren, Walnüsse und Buchweizen.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe sollen die Aktivierung der körpereigenen Sirtuine zusätzlich anregen.
  • Die Sirtfood-Diät bringt Vor- und Nachteile mit sich, die individuell abgewägt werden müssen.

Artikel-Quellen

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  • (1) de Céu Teixeira, M.; Sanchez-Lopez, E.; Espina, M.; Garcia, M. L.; Durazzo, A.; Lucarini, M.; Novellino, E.; Souto, S. B.; Santini, A.; Souto, E. B. (2019): Sirtuins and SIRT6 in Carcinogenesis and in Diet, in: International Journal of Molecular Sciences, 20 (19).
  • (2) Lee, S.-H.; Lee, J.-H.; Lee, H.-Y.; Min, K.-J. (2019): Sirtuin signaling in cellular senescence and aging, in: BMB reports, 52 (1).
  • (3) Bundeszentrum für Ernährung: Sirtuin signaling in cellular senescence and aging, 2018, https://www.bzfe.de/fileadmin//resources/import/pdf/eifonline_sirtfood_082018_final.pdf [17.12.2020].

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