Basische Ernährung – Was steckt dahinter?

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ausgewogene ernaehrung ©Claudia_Totir

Gesundes Essen mit besonderer Rücksicht auf den Säure-Basen-Haushalt – darum geht es, kurz zusammengefasst, bei einer basischen Ernährung. Aber was hat es damit konkret auf sich? Wir geben einen Überblick über die Nutrition-Form, die basische und saure Lebensmittel miteinander ins Verhältnis setzt. 

Basische Ernährung: Fakten und Vorteile

Was hat der pH-Wert eigentlich mit unserer Ernährung zu tun? Eigentlich spielt dieser doch eher eine Rolle, wenn wir passende Pflegeprodukte für Haut und Körper aussuchen. Tatsächlich hängt das Ganze mit unserem Säure-Basen-Haushalt zusammen. Ob dieser nämlich im Gleichgewicht ist, kann uns der pH-Wert verraten. Dazu später noch mehr.

Erst einmal ganz allgemein: Bei einer basenreichen Ernährung, die man aus der Alternativmedizin kennt, wird der Fokus auf basische Lebensmittel wie verschiedene Gemüsesorten gesetzt, die hierbei eben überwiegend auf dem Teller landen sollten. Sie werden vom Körper basisch verstoffwechselt und bringen einen bestimmten Vorteil mit sich: Sie regen die Entschlackung an und wirken sich positiv auf die Darmgesundheit aus. Die Gerichte werden übrigens im Idealfall frisch zubereitet, weil sie dann noch besonders viele basische Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium beinhalten. 

Eine extreme Form dieser Nutrition-Methode ist das Basenfasten, bei dem der Körper entsäuert werden soll. Hier greift man ausschließlich zu Lebensmitteln, die als basisch gelten, während entweder Quellwasser oder Kräutertees getrunken werden. Allerdings weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) darauf hin, dass es für die Wirkung dieses Fastens noch keine wissenschaftlichen Beweise gibt. Außerdem rät sie davon ab, diese Methode langfristig zu verfolgen, weil spezielle wichtige Nährstoffe zu kurz kommen könnten. Übrigens: Es ist bisher auch nicht wissenschaftlich belegt, dass säurebildende Lebensmittel wirklich den Säure-Basen-Haushalt stören

Unser Tipp: Wo wir gerade schon einmal bei wichtigen Nährstoffen sind, die natürlich nicht zu kurz kommen sollten, möchten wir euch noch unsere Daily Vitamins vorstellen. Das Beste aus Obst und Gemüse in Kapselform liefert nämlich alles, was dein Körper braucht – auch an stressigen Tagen.

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©foodspring

Daily Vitamins für die volle Vitamin Versorgung

Welche Bedeutung hat der Säure-Basen-Haushalt im Körper?

Jetzt werden wir noch etwas konkreter, um zu klären, warum sich viele Menschen überhaupt basisch ernähren. Grund dafür ist, dass die Zusammensetzung der Nahrung einen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt hat. Wer sich nach basischer Ernährung richtet, will also einen Säureüberschuss vermeiden. 

Aber was ist eigentlich der Säure-Basen-Haushalt? Kurz gesagt, geht es hierbei um das Verhältnis von Säuren und Basen in unserem Körper. Denn die Nahrung, die wir zu uns nehmen, kann entweder säure- oder basenbildend sein. An dieser Stelle kommt der pH-Wert ins Spiel, der dieses Verhältnis deutlich macht und überall dort im Körper bedeutend ist, wo es Flüssigkeiten gibt. Welcher pH-Wert gut ist, erfährst du in unserem Artikel Basische Lebensmittel und Säure-Basen-Haushalt

Eigentlich hat unser Organismus ja alles selbst im Griff und regelt mithilfe von sogenannten Puffersystemen, dass wir auf der einen Seite keinen Überschuss an Basen haben und auf der anderen Seite nicht übersäuert sind. Unser Basen-Säure-Haushalt ist also dadurch in der Regel ganz automatisch im Gleichgewicht.

Zu einer Übersäuerung kann es aber trotzdem kommen – nämlich, wenn der Basenspeicher aufgrund der Ernährung zu niedrig ist und unser Körper es dementsprechend nicht mehr hinbekommen kann, die überschüssige Säure zu neutralisieren. Das könnte zu unterschiedlichen Beschwerden und Krankheiten wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen führen. 

Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass unser Puffersystem zwar im Idealfall einwandfrei funktioniert, aber trotzdem immer wieder regeneriert werden muss. Das klappt wiederum durch die Ernährung, genauer gesagt, durch eine gesunde Ernährung. Übrigens tut an dieser Stelle auch ausreichend Bewegung gut.

Basische und saure Lebensmittel

Mit Blick auf den Säure-Basen-Haushalt empfiehlt es sich, ausreichend basische Lebensmittel auf deinen Nutrition-Plan zu setzen, welche die Säure in deinem Körper neutralisieren. Aber wenn du dich sowieso ausgewogen und gesund ernährst, musst du dir gar keine Sorgen machen. Denn grundsätzlich gelten frisches Gemüse und Obst sowie Kräuter, Sprossen, Pilze, Salate, Mandeln, Kokosnuss und getrocknete Früchte als basisch. 

Unser Tipp: Wenn du die getrockneten Früchte nicht nur pur genießen willst, eignen sie sich auch als Topping für dein Porridge oder Joghurt. 

Konkret gehören zu den wertvollen Basenbildern unter anderem Spinat, Kartoffeln, Zucchini, Grünkohl, Blumenkohl, Auberginen, Gurke, Sellerie, Fenchel, rote Beete und Möhren sowie Knoblauch und Schnittlauch. Auch Avocado, Birnen, Johannisbeeren, Aprikosen, Bananen und sogar frische Zitronen zählen dazu. Und ja, die Zitrusfrucht schmeckt vielleicht sauer, säurebildend ist sie aber nicht. 

Ausführliche Informationen zu basischen Lebensmitteln findest du hier!

Unter die Gruppe der sauren Lebensmittel fallen eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Hülsenfrüchte, aber auch Milchprodukte, Getreideprodukte wie Haferflocken, Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke, Kaffee, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertigprodukte. Sie werden bei einer basischen Ernährung in geringeren Maßen als basische Lebensmittel empfohlen. 

Eignet sich basische Ernährung zum Abnehmen?

Du ahnst es wahrscheinlich schon: Da es sich bei einer basischen Ernährungsweise ja sehr viel um Gemüse dreht, eignet sie sich auch super zum Abnehmen. Schließlich bist du damit meist kalorienarm unterwegs und verzichtest auch verstärkt auf Zucker, was sich natürlich nach einiger Zeit auf der Waage bemerkbar machen dürfte. 

Aber neben möglichen Abnehmerfolgen kannst du dich eben auch über eine hervorragende Versorgung von wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen freuen, während sich der Basenspeicher wie von selbst auffüllt. 

Basische Ernährung: Frühstück

Wenn jegliche Backwaren, Haferflocken und unser beliebtes Porridge beim basischen Frühstück wegfallen, gibt es aber noch andere Möglichkeiten, die mindestens genauso gut schmecken. Wie wär’s mit einer leckeren Smoothie-Bowl, um in den Tag zu starten? Hierfür einfach deine Lieblingszutaten mixen – zum Beispiel Banane, Mango, Spinat und Kokos- oder Mandelmilch. Noch ein paar Chiasamen daruntermischen und mit Coconut Chips, Mandeln und Paranüssen toppen.  

Karotten-Ingwer-Suppe

Auch lecker: Ein Protein Power Rote Beete Smoothie oder eine Avocado Smoothie Bowl. Du siehst schon, bei einem Frühstück der basischen Art darf ein Standmixer oder Pürierstab und ein Entsafter für reine Fruchtsäfte einfach nicht fehlen. 

Basische Ernährung: Fazit

  • Bei einer basischen Ernährung werden basische Lebensmittel wie Gemüse und Obst in den Fokus gesetzt.
  • Saure Lebensmittel wie Fleisch- und Fischprodukte werden bewusst weniger verzehrt.
  • Die Intention ist es, eine Übersäuerung des Körpers zu vermeiden.
  • Diese kann entstehen, wenn der Basenspeicher leer ist und die Säure im Organismus nicht mehr neutralisiert werden kann.
  • Basische Ernährung ist meist kalorienarm und eignet sich daher bestens zum Abnehmen. 

Artikel-Quellen

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  • Vebraucherfenster Hessen (Stand 09.2020): Was bringt eine basische Ernährung? https://verbraucherfenster.hessen.de/gesundheit/ern%C3%A4hrung/ern%C3%A4hrungsformen-di%C3%A4ten/was-bringt-eine-basische-ern%C3%A4hrung
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Stand 09.2020): Heilfasten, Basenfasten, Intervallfasten – Fasten ist zum Abnehmen ungeeignet https://www.dge.de/presse/pm/heilfasten-basenfasten-intervallfasten/
  • Ernährungsumschau (2006): Einfluss der Ernährung auf den Säure-BasenHaushalt https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2006/05_06/EU05_168_173_Version02.pdf